“Bitter macht gesund”. Und dass das tatsächlich so ist, darum soll es in diesem Beitrag gehen. Nachdem ich euch gezeigt habe, wie man aus Bananen mit Schale einen leckeren Smoothie macht und warum Bananenschalen so wertvoll sind, sei heute der Gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum officinale) präsentiert. Als in Mitteleuropa beheimatete Pflanzenart blüht er von April bis Mai. Weil er damit relativ früh im Jahr zur Blüte kommt, ist er eine wichtige Bienenweide. Auch für uns Menschen ist er eine wertvolle Pflanze. Viel Spaß beim Lesen! Und sammeln.
Bitterstoffe zum Löffeln: Ein grüner Smoothie mit selbst gesammelten Löwenzahnblättern und -blüten.
Für Teller und Tasse
Sowohl die Blüten der Pflanzen als auch die Stiele und Blätter können verwendet werden. Während die Blüten zu einem honigähnlichen Sirup oder Gelee verarbeitet werden können, eignen sich die Blätter und Wurzeln als Salat oder gekocht. Zudem wurde, statt Zichorienwurzel (Cichorium intybus) zu verwenden, in der Nachkriegszeit aus den getrockneten und gerösteten Wurzeln des Löwenzahns ein Ersatzkaffee hergestellt (taz.de, 14.04.2014).
Gebleichter Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia) im Gemüsegeschäft angeboten (Bild von commons.wikimedia.org, Fotograf: Usien, 09.05.2010).
Löwenzahnkaffee
Je eine Handvoll Löwenzahnwurzeln und Zichorienwurzeln sammeln und waschen. In Stücke schneiden und auf einem Backblech ausgelegt im Ofen bei 50 °C ungefähr 1,5 Stunden lang trocknen. Anschließend bei 225 °C ca. 15 min. lang ohne Fett rösten. Dabei mehrmals wenden und abkühlen lassen. Mit einer Mühle zu Pulver zermahlen. Für eine Tasse Ersatzkaffee einen Teelöffel Pulver mit brühendem Wasser übergießen.
Da die Hauptwirkstoffe Bitterstoffe der Gruppe Sesquiterpenlactone (Tetrahydroridentin B, Taraxacolid-β-D-glucosid u.a.), kann Löwenzahn die Verdauung anregen. Außerdem enthält Löwenzahn Triterpene (Taraxasterol und -derivate) sowie Kalium (bis zu 4,5 %) als auch Inulin (bis zu 40 %). Zhang et al. (2012, 2014) wiesen in zwei Studien einen entzündungshemmenden Einfluss des Löwenzahn-Taraxasterole in Mausmodellen und einkernige Zellen in Mäusen nach. Zudem wurde eine leberschützende (hepatoprotektive) Wirkung der Sesquiterpenlactone bei Mäusen nachgewiesen (Mahesh et al., 2010) sowie chemoprotektive Tendenzen von Taraxasterol (Ovesná et al., 2004).
In vitro – Versuche konnten nachweisen, dass ein Extrakt aus Löwenzahnwurzeln die Aktivität von Zellen des Primären Leberzellkarzinom (wiss. Hepatozelluläres Karzinom) hemmen kann (MENGHINI et al. 2010). Auch die Freisetzung von Prostaglandin E2, einer chemischen Verbindung, die bei oxidativem Stress gebildet wird, konnte verringert werden (MENGHINI et al. 2010). Laborversuche zeigten, dass Extrakte aus Löwenzahnblüten, -blättern und -wurzeln das Größenwachstum und die Aktivität von Prostata- und Brustkrebszellen hemmen können (Sigstedt et al., 2008), während das reine Wurzelextrakt wirksam gegen Leukämiezellen (Ovadje et al., 2011) und Pankreaskrebszellen (Ovadje et al., 2012) war. Im Tierversuch zeigte sich eine leistungssteigernde Wirkung nach der Gabe eines Löwenzahnextraktes, wobei ein verzögertes Absinken der Blutzuckerwerte bei gleichzeitigem verzögertem Anstieg der Triglycerid– und Lactatwerte auffiel.[20] Zudem soll Löwenzahn vielversprechend in der Prävention gegen Typ-2-Diabetes sein, danke seinen anti-diabetischen Eigenschaften (Wirngo et al., 2015).
Als wichtiger Teil der hiesigen Ruderalflora ist Löwenzahn oft im urbanen Raum zu sehen.
Häufig sieht man Löwenzahn in Pflanzengesellschaften gemeinsam mit Gänseblümchen (Bellis perennis) wachsen.
Das nächste Mal vielleicht Gänseblümchen anstelle von Löwenzahn im Smoothie?
In der Heilkunde wird die Pflanze sowohl bei Appetitmangel, Verdauungsbeschwerden als auch bei Völlegefühl wird die Pflanze angewendet. Sowie bei Blähungen oder bei Störungen beim Gallenabfluss. Zudem soll Löwenzahn eine harntreibende bei entzündlichen Erkrankungen haben.
Löwenzahn als Kautschukersatz
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Löwenzahn in Russland und im Deutschen Reich als Kautschukersatz verwendet. Denn im milchig-weißen Löwenzahnsaft steckt Kautschuk. Dem Molekularbiologe Dirk Prüfer von der Universität Münster zufolge, enthalte der in Deutschland heimische Löwenzahn enthalte jedoch nur geringe geringe Mengen davon”. Doch der in Kasachstan wachsende, verwandte Russische Löwenzahn(Taraxacum kok-saghyz) soll 36 % Kautschuk i.d.Tr. enthalten (Kölner Stadt-Anzeiger, 31.10.2008). Naturkautschuk wird aus dem genannten Milchsaft (sog. ‘Latex’) des Gummibaums (Hevea brasiliensis) gewonnen. Nachdem die Japaner große Anbaugebiete Südostasiens übernahmen, stiegt das Interesse am eigenen Anbau in den USA, Russland und in Deutschland. In diesem Rahmen leisteten viele Gefangene in Zwangsarbeit im KZ Auschwitz in der 1942 eingerichteten Forschungsstation für Pflanzenkautschuk (bio-ökonomie.de, 19.07.2011; awl.ch, 12.01.2020). Und nun gehen wir über zum Rezept!
Und das brauchst du
2 Handvoll Löwenzahnblätter und -blüten (gewaschen, tiefgefroren)
200 g Brokkoli und Blumenkohl (in Röschen, Tiefkühlware)
4 TL Leinsamen, geschrotet
1 gr. Banane, mit Schale (in Scheiben & tiefgefroren) (Bio & Fair Trade)
15 g Proteinpulver, Vanille flavour
1 Prise Zimt
15 g gesalzene Erdnüsse
ca. 200 ml Wasser oder nach Belieben
Stevia oder anderes Süßungsmittel (optional)
Bitterstoffe zum Löffeln: Ein grüner Smoothie mit selbst gesammelten Löwenzahnblättern und -blüten.
So wird es gemacht
Um einen homogenen Smoothie zu erhalten ergibt, feste und flüssige Zutaten zusammen in einen Messbecher (1 L) geben. Dabei jedoch darauf achten, die gefrorenen Zutaten zuerst hineinzugeben und die flüssigen zuletzt oben hineinzugießen. Und das Ganze solange mit einem Pürierstab oder in einem Mixer bearbeiten, bis eine Creme entsteht. Nachdem der Löwenzahn tiefgefroren ist, lässt er sich ganz leicht pulverisieren und pürieren. Je nach Geschmack können alle Zutaten variiert und ausgetauscht werden.
Fertig ist der Löwenzahn-Smoothie zum Löffeln.
Quellen:
Löwenzahn Pusteblume wird zur Nutzpflanze
ksta.de:Löwenzahn Pusteblume wird zur Nutzpflanze. Kölner Stadt-Anzeiger, Kerstin Viering, 31.10.2008)
bio-ökonomie.de: Latex aus Löwenzahn, Autor: Timo Kern, 19.07.2011.
awl.ch: Pflanzenportrait: Löwenzahn – Taraxacum officinale. Heilpflanzenlexikon, Werner Arnold, 12.01.2020.
A. Mahesh, R. Jeyachandran, L. Cindrella, D. Thangadurai, V. P. Veerapur, Rao D. Muralidhara: Hepatocurative potential of sesquiterpene lactones of Taraxacum officinale on carbon tetrachloride induced liver toxicity in mice. In: Acta Biol Hung. 61, 2010, S. 175–190. PMID 20519172.
Z. Ovesná, A. Vachálková, K. Horváthová: Taraxasterol and beta-sitosterol: new naturally compounds with chemoprotective/chemopreventive effects. In: Neoplasma. 51, 2004, S. 407–414. PMID 15640948.
S. C. Sigstedt, C. J. Hooten, M. C. Callewaert, A. R. Jenkins, A. E. Romero, M. J. Pullin, A. Kornienko, T. K. Lowrey, S. V. Slambrouck, W. F. Steelant: Evaluation of aqueous extracts of Taraxacum officinale on growth and invasion of breast and prostate cancer cells. In: International Journal of Oncology. 32, 2008, S. 1085–1090. PMID 18425335.
P. Ovadje, S. Chatterjee, C. Griffin, C. Tran, C. Hamm, S. Pandey: Selective induction of apoptosis through activation of caspase-8 in human leukemia cells (Jurkat) by dandelion root extract. In: J Ethnopharmacol. 133, 2011, S. 86–91. PMID 20849941.
P. Ovadje, M. Chochkeh, P. Akbari-Asl, C. Hamm, S. Pandey: Selective induction of apoptosis and autophagy through treatment with dandelion root extract in human pancreatic cancer cells. In: Pancreas. 41, 2012, S. 1039–1047. PMID 22647733.
Mikroskopisch vergrößerte, gefrorene Kristallisationskeime von Wasser (Bild von Peter Arvell auf Pixabay.com).
Des Wassers Geheimnis
Bereits seit Ende des Jahres 2018 habe ich die Idee im Kopf einen Beitrag über das Wasser und seine Energie zu schreiben. Und schließlich vergessen. Bis ich vor wenigen Wochen ein Video auf Youtube “Die geheime Macht des Wassers” (siehe unten) entdeckte. Fakt ist, dass immer jemand profitiert: Sowohl dann, wenn die Hypothese vom “lebendigen Wasser” bestätigt werden kann, als auch dann wenn sie widerlegt wird. Indem ich eine Recherche begann, wollte ich der “Wahrheit” etwas näher kommen. Aber hier nun die Ergebnisse.
Wasser und Kristalle: Belebte Materie mit Eigenleben?
Den Anfang der (un-)beendeten Debatte um die Lebendigkeit von Wasser setzte der Japaner Masaru Emoto mit seinen Experimenten. Den Hypothesen Emotos zufolge formt Wasser, das positive Botschaften erhält optisch vollkommene Eiskristalle, während negative Botschaften zur Bildung unästhetischer Kristalle führt.
Wasser – Eine Naturgewalt voller Gegensätze: Hier mit schäumender Gischt (Bild von Dimitris Vetsikas auf Pixabay.com).
Steckbrief: Masaru Emoto
Masaru Emoto (jap. 江本 勝 Emoto Masaru; *22.07.1943 in Yokohama, Japan; †17.10.2014 in Tokio, Japan) war (Grenz-)Wissenschaftler und Mediziner im Bereich der Alternativmedizin. Seit Beginn der 1990er Jahre befasste er sich mit Wasser. Seine Hypothese, dass Wasser Gedanken und Gefühle aufnehmen und speichern könnte, studierte er mit zahlreichen Experimenten. Aber wie ging er dabei vor?
Im Versuch wurde ungefähr 1ml einer Wasserprobe auf einer Petrischale platziert. Soweit entsprach dies 50 Tropfen jeder Probe. So wurden 50 Proben derart vorbereitet. Indem die Petrischalen danach zwischen 3 und 24 Stunden im Kühlfach bei -25 bis -30°C platziert wurden, gefroren die Wassertropfen. Anschließend wurden die gefrorenen Tropfen unter dem Mikroskop bei 200-facher Vergrößerung ausgewertet (Vortrag “Das Wasser als Spiegel der Welt, Dr. Masaru Emoto, 10.04.2013 in Langenthal; “Message from Water” and Science, Vortrag von Yasuyuki Nemoto im Namen von Masaru Emoto, 2014).
Mikroskopisch vergrößerte, gefrorene Kristallisationskeime von Wasser (Bild von Peter Arvell auf Pixabay.com).
Wie oben beschrieben, sah der Versuchsansatz von Masaru Emoto vor, alle Wasserproben gleichermaßen im Gefrierschrank gefrieren zu lassen. Können in diesem Fall Parameter wie Temperatur oder Luftfeuchte die Kristallbildung unterschiedlich beeinflussen?
Grundlagen der Physik: Eisbildung und Kristallisation
Der Kristallisationsprozess von Wasser setzt bei Temperaturen ab −4 °C ein. Wobei es ab -12 °C zur Bildung der sternförmigen Kristalle (6-strahlige Dendriten oder Plättchen) kommt (Gerhard Karl LIEB, 2001/02). Damit Wasser gefriert, muss es sog. Kondensationskeime enthalten. Während “reines Wasser”, ohne Kondensationskeime, erst ab einer Temperatur von ca. -48 °C von selbst Kristalle bildet (pro-physik.de, J. Oliver Löfken, 24.11.2011). Doch abhängig von der Größe und Struktur der Keime kann Wasser jedoch bis zu −48 °C flüssig bleiben (Moore und Molinero, 2011). Da die Struktur von Wasser nur Winkel von 60° oder 120° zulässt, ist die entstehende Sechszähligkeit der Kristalle eine sehr effiziente Form zur Bildung von Schneeflocken.
Einen Überblick zur Bildung von Schneekristallen gibt ‘Das Diagramm der Morphologie von Schneekristallen’ (siehe oben), auch Nakaya Diagramm genannt. Denn es war de japanische Physiker und Glaziologe Ukichiro Nakaya (snowcrystals.com, aufgerufen am 09.04.2020), der in den 1930er Jahren die Bildung von Schneekristallen beobachtete. Sodass es ihm 1936 gelang, künstlichen Schnee unter Laborbedingungen zu erzeugen (uni-regensburg.de: 17.09.2019). Wie im Diagramm zu sehen, bilden sich die stellaren Kristalle nur in einem schmalen Temperaturbereich von -15 °C (5 °F). Während nadel- und säulenförmige Kristalle sich am ehesten bei ungefähr -6 C (21 F) finden. So tauchen gedeckelte Säulen auf, wenn sich die Temperatur verändert, währenddessen sich die Kristalle bilden.
Wasser in Sternform: Das ‘Diagramm der Morphologie von Schneekristallen’, auch Nakaya Diagramm genannt (snowcrystals.com, aufgerufen am 09.04.2020).
Die C6-Symmetrie Der Wasserkristalle
Bereits der englische Mathematiker Thomas Harriot studierte Schneeflocken. Als erster Wissenschaftler Europas entdeckte er 1591 diese C6-Symmetrie. Soweit stammt die 6-fache-Symmetrie in Schneekristallen von der Anordnung der Wassermoleküle im Eiskristallgitter.
Ein fast symmetrischer Wasserkristall mit 6-fach-Symmetrie, ein sog. Dendrit (Bild von Free-Photos auf Pixabay.com).
Die Bildung der Stammformen der Schneekristalle ist temperaturabhängig. Während sich bei tieferen Temperaturen Plättchen oder Prismen ausbilden, entstehen bei höheren Temperaturen sechsarmige Dendriten (Hellmann, 2018). Ebenso beeinflusst die Luftfeuchtigkeit das Kristallwachstum. Denn je höher die Luftfeuchtigkeit, desto komplexer werden die Schneekristalle (Hellmann, 2018). Dies bedeutet, dass bei hoher Luftfeuchte sehr feingliedrige Strukturen mit mehr Verästelungen entstehen. Hingegen, sind die Eiskristalle bei sehr niedrigen Temperaturen kleiner. Sowie weniger komplex und verwinkelt gebaut (Hellmann, 2018). Zudem ist die Symmetrie der Kristalle ein wesentlicher Parameter zur Bewertung ihrer Ästhetik.
Gefrorenes Wasser hat viele Gesichter: 12 verschiedene, 6-fach-symmetrische Schneekristalle (Bild von WikiImages auf Pixabay.com).
Verwandte Hypothesen
Der französische Mediziner Jacques Benveniste publizierte 1988 Ergebnisse darüber, dass hochgradig verdünnte Antigene weiße Blutzellen (Leukozyten) beeinflussen sollen. Doch die erwartete Wirkung konnte nicht nachgewiesen werden.
Obwohl ich im Rahmen meiner Recherche viele Quellen konsultiert habe, kann ich für mich abschließend nur ein vorläufiges Fazit treffen. Weder an der Gültigkeit der Studien und Ergebnissen von Masaru Emoto habe ich Zweifel, noch an der Tatsache, dass Wasser lebendig ist. Jedoch distanziere ich mich von menschengemachten Methoden zur Belebung von Wasser, deren Nutzen bislang scheinbar nur ökonomischer Natur war. In meinem nächsten Beitrag werde ich das Energiepotential des Wassers thematisieren.
Quellen:
wikipedia.org: Artikel zu Masaru Emoto, Stand: 13.01.2020.
“Message from Water and Science”, The 9th Annual Conference on the Physics, Chemistry and Biology of Water, Konferenzbeitrag von Yasuyuki Nemoto, 9. – 12.10.2014, Bulgaria
oliver.comedia.co.at: Schnee und Lawinen, Vorlesung von Gerhard Karl Lieb im WS 2001/02.
Moore, E., Molinero, V. Structural transformation in supercooled water controls the crystallization rate of ice. Nature 479, 506–508 (2011). https://doi.org/10.1038/nature1058. (Abstract)
Formen der Schneekristalle in Abhängigkeit von der Temperatur (nach Blüthgen und Weischet, 1980, p. 269) aus BLÜTHGEN, J. und WEISCHET, W. (1980): Allgemeine Klimageographie. De Gruyter Verlag (3., Aufl.). Berlin.
pro-physik.de: Der wahre Gefrierpunkt von Wasser – minus 48 Grad Celsius, Jan Oliver Löfken, 24.11.2011.
Beim Detox bzw. Entschlacken wird viel getrunken. Vor allem an Wasser wird nicht gespart (Bild von congerdesign auf Pixabay.com).
Ein neues Phänomen…
Detox, aus dem Englischen, von detoxificationabgeleitet und ‚Entgiftung‘ meinend. Ein einprägsamer Begriff in den letzten Jahren; hartnäckig und sicherlich noch lange nachhallend. Ein Modewort oder DIE Möglichkeit des Einzelnen sich selbst und von vielen Zivilisationskrankheiten und neuzeitlichen Erkrankungen zu heilen? Bringen wir also Licht ins Dunkel, so dass jeder von uns eine klare Antwort parat hat, wenn es heißen sollte: “Mach doch mal eine Detox-Kur!”.
Beim Detox bzw. Entschlacken wird viel getrunken. Vor allem an Wasser wird nicht gespart (Bild von congerdesign auf Pixabay).
Der Duden antwortet darauf folgendermaßen: “De|tox – Bedeutung: durch spezielle Ernährung, durch Abstinenz o. Ä. bewirkte Befreiung des Körpers oder der Seele von [gesundheits]schädlichen Substanzen oder Einflüssen” (duden.de, Stand: 06.04.2020).
Gesetzlich ist der Begriff „Detox“ NICHT definiert (verbraucherzentrale.de, 19.04.2019). Dies erlaubt Herstellern die eigene Auslegung des Begriffs. Am 27.03.2017 hat der Bundesgerichtshof jedoch festgestellt, dass die Produktbezeichnung “Detox” eine unzulässige gesundheitsbezogene Angabe im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 1924/2006 über nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben über Lebensmittel darstellt. Außerdem verletze die Werbung das Irreführungsverbot des § 11 Abs. 1 Nr. 1 und 2 LFGB und des § 5 UWG (juris.bundesgerichtshof.de, abgerufen am 06.04.2020). Hersteller umgehen den Beschluss mit leicht veränderten Bezeichnungen wie „antitox“, „d-tox“, oder „de-tox“, die auch mit Entgiftung und Entschlackung werben.
Woher kommt die Hypothese?
Vor Anwendung von Detox-Produkten und -Kuren lohnt sich ein Blick auf die Studien- und Datenlage. (Bild von Janeke88 auf Pixabay.com).
Die Hypothese, der Körper könne in einen Zustand der Übersäuerung geraten, entstammt den 1920er Jahren. Damals war tierisches Eiweiß hochangesehen. Der Biochemiker Ragnar Berg (1873 – 1956) ermittelte damals den angeblichen Säure- und Basengehalt in Lebensmitteln, indem er nach deren Verbrennung die Asche analysierte, z.B. eine Zitrone. Da er damit die sauer wirkenden Wasserstoff-Ionen verdampfte, schloss er daraus, dass Fruchtsäuren basisch wirken. Tierische Eiweiße hingegen enthalten Schwefel und Phosphat, die Wasserstoff-Ionen binden können. Da sowohl Schwefel wie auch Phosphat in Verbindung mit Wasser zu schwachen Säuren werden, postulierte Ragnar Berg, dass tierische Eiweiße zu »Säureüberschuss und Schlackenbildung« führen. Und schadhaft sein (josef-stocker.de, angesehen am 06.04.2020).
Beim Detox bzw. Entschlacken wird viel getrunken. Vor allem an Wasser wird nicht gespart (Bild von congerdesign auf Pixabay.com).
Entschlackung in der hinduistischen Lehre
Noch viel früher war die Entschlackung in den hinduistischen Behandlungslehren des Ayurveda bekannt. Diese werden dort Panchakarma genannt. Sodass sie als Teil der ayurvedischen Reinigungskur zum Ausschleusen von Abbauprodukten des Stoffwechsels (mala) sowie Unverdautem (ama) beitragen. Hierbei ist anzumerken, dass die Ernährungslehre des Ayurveda auf die Verdauung und sehr auf Entschlackung ausgerichtet ist. Zudem werden die Lebensmittel in harmonisierende, aktiv- oder träge machende eingeteilt (ayurveda.de, angesehen am 07.04.2020). Mittlerweile weiß man, dass selbst unverdaute Nahrungsbestandteile kein Problem für den Körper sind. Denn solche dienen den Bakterien des Dickdarms als Nahrungsquelle um die lebenswichtigen Vitamine B und K zu synthetisieren (gesundheitsinformation.de, aufgerufen am 07.04.2020).
Was besagt die Detox-“Lehre”?
Der Detox-“Lehre” liegt zugrunde, dass der moderne Mensch Gift- und Schadstoffe aufnimmt und in Form von Schlacken im Körper anreichern würde. Zum Einen wird damit ausgesagt, dass der menschliche Körper diese nicht mehr vollständig ausscheiden kann (dge.de, DGE info 03/2018). Zum anderen wird angedeutet, dass die körpereigene Entgiftungsfähigkeit durch Detox-Produkte wiederhergestellt werden muss. Und eine Kur ihn dabei unterstützen würde sich zu entschlacken (zentrum-der-gesundheit.de, angesehen am 07.04.2020). Diese Produkte werden somit als wirkungsvoller dargestellt, als der dem menschlichen Körper eigene Reinigungsmechanismus zum Ausscheiden von Stoffwechselprodukten.
Ferner soll die Anreicherung von Schlacken im Körper durch Schadstoffe und Umweltverschmutzung zustande kommen. So den Anbietern von Detox-Produkten zufolge. In einer ‘Review’ (Literatur-Revue) kam an zu dem Schluss, dass medizinische Studien und Nachweise zu deren Wirksamkeit am Menschenfehlen (Klein und Kiat, 2014).
Ob Gänseblümchen im Detox auch ihren Verwendungszweck haben? (Bild von congerdesign auf Pixabay.de).
Körpereigenes Detox – Die Entgiftungsorgane
Leber und Nieren
Wer macht nun die Arbeit? Obwohl der Detox-Trend das Gegenteil besagt, ist ein gesunder Körper nicht auf Entgiftungs-(Ge-)Hilfen angewiesen. Die Leber z.B. wandelt nicht nur Nährstoffe in körpernutzbare Stoffe um, sondern auch “Giftstoffe” in unschädliche Stoffe (gesundheitsinformation.de, 22.08.2016). Abfallstoffe, die im Körper entstehen oder durch Nahrung aufgenommen werden scheiden die Nieren über die Produktion von Urin aus. So kann der Körper über den Urin z.B. Medikamente, Drogen oder Gifte entsorgen (gesundheitsinformation.de, 07.02.2018).
Lunge und Darm
Über die Lunge findet hingegen ein Gasaustausch statt. Durch die Lungenbläschen (Alveolen) gelangt Sauerstoff ins Blut. Als Abfallprodukt des Zellstoffwechsels gibt das Blut Kohlendioxid ab, das durch die Lungenbläschen mit dem Ausatmen entsorgt wird (gesundheitsinformation.de, 19.10.2016). Zudem sind Luftröhre und Bronchien von Flimmerhärchen und Zellen besetzt. Letztere produzieren Schleim, der Fremdpartikel bindet, sodass er durch die Flimmerhärchen abtransportiert werden kann. Nicht zuletzt übernimmt der Darm die wichtigste Ausscheidungsfunktion. Nachdem der Dünndarm vor allem die Nahrungsbestandteile, Vitamine und Salze aufnimmt, werden der Nahrung über den Dickdarm noch Salze entzogen. Und für den Körper nicht verwertbare Speisereste werden über den Dickdarm schließlich ausgeschieden (gesundheitsinformation.de, 11.09.2020).
Zwar können sich tatsächlich Giftstoffe wie Rückstände aus Pflanzenschutzmitteln oder toxische Schwermetalle wie Blei oder Quecksilber im Fettgewebe des Körpers anreichern. Doch fehlen wissenschaftliche Belege, dass Detox hier hilfreich sein kann (medizin-transparent.at, aufgerufen am 07.04.2020).
Rot ist immer gut! Das bedeutet Antioxidantien im Detox (Bild von Bonbonga auf Pixabay.de).
Zusammenfassung & Fazit
Viele Detox- und Entschlackungskuren raten zu Beginn zur Einnahme von Abführmitteln. Viele Hersteller setzen zudem auf Tees mit Senna-Kraut (Senna alexandrina) ein, das stark abführend wirkt. Eine Anwendung, die über zwei Wochen hinausgeht, kann Darm, Leber und Nieren schädigen. Zudem kann der große Wasserverlust zu Dehydrierung, Störungen im Elekrolythaushalt und in der Folge zu Herz-Rhytmus-Störungen führen (sz.de, 27.11.2019). Abführmittel beeinflussen außerdem die Wirkung von Medikamenten wie z.B. zur Verhütung. Hinzu kommt, dass Detox-Kuren in der Nährstoffaufnahme oftmals restriktiv sind und zu wenig Fett, Kohlenhydrate und Proteine aufgenommen werden. Wer sich langzeitig auf diese Kuren und deren Produkte einlässt, riskiert Stoffwechselstörungen, Muskelabbau und ein geschwächtes Immunsystem (ndr.de, 18.02.2019). Wer seinen Körper wirklich ernst nimmt und ihn im Alltag unterstützen möchte, gönnt sich Ruhe und Entspannung. Und oktroyiert ihm nicht noch zusätzlichen Stress in Form von auszehrenden Kuren auf.
eur-lex.europa.eu: VERORDNUNG (EG) Nr. 1924/2006 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 20. Dezember 2006 über nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben über Lebensmittel. Abgerufen am 08.04.2020.
juris.bundesgerichtshof.de: Homepage des Bundesgerichtshofs mit Link zur Datenbank der Entscheidungen. Abgerufen am 07.04.2020.
gesundheitsinformation.de: Wie funktioniert der Darm?, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, 11.09.2019.
onlinelibrary.wiley.com: Klein, A. V. et al.: Detox diets for toxin elimination and weight management: a critical review of the evidence. Nutritional Sciences, 2014.
Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Entgiftungsdiäten, Schlank im Schlaf-Diät, HCG-Diät – ein Überblick. DGEinfo (3/2018) 39-45.
gesundheitsinformation.de: Wie funktioniert die Leber?, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), 22.08.2016.
gesundheitsinformation.de: Wie funktionieren die Nieren?, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), 07.02.2018.
gesundheitsinformation.de: Wie funktioniert die Lunge?, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), 19.10.2016.
Während ich in meinem letzten Beitrag das Wasser als lebendige Materie vorgestellt habe, soll es heute um sein energetisches Potential gehen. Als ich den Film “Die geheime Macht des Wassers” sah, hörte ich auch von Viktor Schauberger. Der österreichische Försterhat seinerzeit enorme Forschungsarbeit geleistet, um die Natur zu verstehen. Und allem voran das Element Wasser. Dabei studierte er viele Jahre die Wasserbewegung und ergründete die damit frei werdenden Antriebskräfte. Auf der Basis seiner Beobachtungen entwickelte er Maschinen und Geräte. Sowohl seine Auffassungen werden nach wie vor stark kritisiert und die Funktionsweise seiner Geräte angezweifelt. Daher habe ich selbst Nachforschungen angestellt. Viel Spaß beim Lesen!
Viktor Schauberger, wurde 1885 in Schwarzenberg am Böhmerwald geboren und starb 1958 in Linz. Der gebürtige Österreicher war Förster im Toten Gebirge, sowie Konsulent des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft. Er war sowohl Erfinder als auch Naturforscher und -philosoph. Nach jahrelanger Naturbeobachtung, glaubte er an ein natureigenes Bewegungsprinzip, die “Implosion”. Nicht zu verwechseln mit der Implosion aus der Physik (spektrum.de, aufgerufen am 13.04.2020). Dabei brechen Objekte in sich zusammen, sobald der Außen- den Innendruck übersteigt. Anstatt eines solchen Zusammenbruchs, sah Schauberger das Implosionsprinzip in spiral- oder schraubenförmigen Bewegungen. Aber auch Wirbeln und Strudeln.
Während Schauberger Forellen beobachtete, die gegen den Strömungswiderstand völlig ruhig in Bächen stehen, sah er immense Antriebskräfte ohne enormen Kraftaufwand. Auch die Holzflößerei, als Transportmöglichkeit von Holz auf Wasserstraßen, war für ihn Ausdruck der Wasserbewegung. So stellte erHolzschwemmanlagen her, die die konzentrischen Kräfte in Wasserwirbeln technisch nutzten. Damit machte er den Holztransport um ein Vielfaches effektiver und kostengünstiger.
Exkurs: Implosionsenergie
Während bei der Explosion, die Kräfte zentrifugal nach außen wirken, sind die Kräfte bei der Implosion nach innen gerichtet, also zentripetal (Unterschied zwischen zentrifugal und zentripetal). Bei der Implosion ist die zum Mittelpunkt gerichtet, wo sie maximal wird. Statt edle Rohstoffe in minderwertige Produkte (Abgase, Asche usw.) umzuwandeln, wie bei der Explosion, werden bei der Implosion Stoffe niedriger Wertigkeit in höherwertige umgewandelt. Wie bei einem Veredelungsvorgang bei gleichzeitiger Energieerzeugung.
Obwohl Explosion in der Natur auch stattfindet, tritt sie nur bei Verbrennung und Verrottung auf. Rotte ist ein Zerfallsprozess eines Komplexes oder Organismus in einzelne Stoffe und Elemente. Diese stellen die Grundlage für Aufbauprozesse dar. Im Universum existieren viele nach innen gerichteten Kräfte, so z.B. Strudel und Wirbel. Soweit läuft alles Aufbauende nach dem Implosionsprinzip ab.
Die Bachforelle – Salmo trutta fario
Während Schauberger Bachforellen beobachtete, sah er, dass naturbelassene Wasserläufe in sich drehende, einspulende Formen bilden. Um zu Laichgründen flussaufwärts zu gelangen, können Bachforellen mehrere Meter hoch gegen die Masse herabstürzenden Wassers springen.
Die Forelle (Salmo trutta) nutzt die Wasserenergie in Strömungen und Wirbeln um flussaufwärts an ihre Laichplätze zu kommen (Bild von Wilfried Kopetzky auf Pixabay).
Eine Bachforelle (Salmo trutta fario) beim Sprung flussaufwärts aus einer Wasserströmung heraus (Bild von Erik Karits auf Pixabay).
Bild von Co_Sch auf Pixabay.
Wie die Forelle die Wasserenergie nutzt
Da herabstürzendes Wasser in seinem Zentrum einen Sog erzeugt, kreist die Forelle solange um diese Wassermasse, bis sich eine Einstiegsmöglichkeit ergibt. Indem der Sog gegen den Fließrichtung gerichtet, katapultiert er die Forelle ins Oberwasser. So kann sie einen Wasserfall nach dem anderen überwinden. Nachdem die gleiche Energie auch in der Luft existiert, können Vögel sie nutzen. Dadurch dass Implosionsenergie von vielen Tieren selbst erzeugt wird, können Haie mit ihrer Haut und Vögel mit ihren Federn bei Bewegung Wirbel und damit eine Umlenkung hervorrufen.
Die Flößerei – Holzschwemmanlagen
Bei der Flößerei wird die Wasserenergie zum Transport von Holz genutzt. 1890: Eine Flut zerstörte mehrere Bögen der Karlsbrücke in Prag.
Vorne: Flößer transportieren Baumstämme über das Wasser
(commons.wikimedia.org, Fotograf unbekannt).
Hier werden Stämme aus Bambusholz in langen Flößen transportiert. Suzhou, Jiangsu, China, ca. 1900-1919 (digitallibrary.usc.edu, Fotograf unbekannt).
Flöße mit Bau- und Nutzholz in Japan (Elstner Hilton, 1912)
Auch er nutzt die Wasserenergie zum Transport von Holzflößen. Wilhelm Witte, einer der letzten Flößer auf der Örtze (Foto von Hermann Rabe, Aufnahme ca. 1910)
“In der Natur gibt es keine geraden Linien”
Viktor Schauberger (1885 – 1958), Konsulent des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Erfinder, Naturforscher und -philosoph.
Die Wasserenergie und das Horn
Indem Schauberger auf die Form des Horns der Kudu-Antilope (Großen Kudu, Strepsiceros strepsiceros) stieß, entwickelte er Wendelrohre, die verdreht waren. Denn die spiralförmige Windung der Hörner eignete sich für die Wasserführung. Zudem schuf er Rohre, die eingedrückt waren und worin Wasser eine Drehung in der Drehung macht.
Ein Antilopenhorn: Stellt diese Form die für die Erzeugung von Wasserenergie nötige Fließrichtung dar? – (Bild von Ulrike Mai auf Pixabay.com)
Die Sogturbine
Weil Schauberger die Bedeutung des Sogs bewusst war, baute er eine ´Sogturbine´. Darin soll ein Fluid bis zur Schallgeschwindigkeit beschleunigt werden, so dass sich ein ´Vakuum´ ergibt. Damit erreicht die Maschine durch den Luftdruck eine hohe Beschleunigung. Und liefert nutzbare Energie (Verein für Implosionsforschung e.V., aufgerufen am 15.04.2020). Da sich in Wasserrohre mit spezieller Form der Durchfluss so beschleunigt, dass ein starker Sog entsteht, baute Schauberger seine Sogturbine mit Wirbelrohren.
Freie Wasserenergie: Die Repulsine?
Bereits mehrfach wurde das Prinzip der freien Energie entdeckt. Neben Nikola Tesla soll es auch Viktor Schauberger erkannt haben. Während Freie_Energie in der Physik ein thermodynamisches Potential ist, meinten Tesla und Schauberger eine unerschöpfliche Energiequelle. So dass diese auch nach „Entnahme“ und Umwandlung in alltägliche Energieformen dem Energieerhaltungssatz nicht widersprechen würde. Während ein thermodyn. Potential ein thermodyn. System im Gleichgewicht beschreibt.
Exkurs: Thermodynamik
Als Thermodynamik (von altgr. θερμός thermós, warm, sowie altgr. δύναμις dýnamis, Kraft) befasst sich diese Lehre mit der Umwandlung von thermischer E. in mechanische Arbeit. Indem der 1. Hauptsatz besagt, dass Energie in einem abgeschlossenen System konstant ist, gilt dies als Energieerhaltung in der gesamten Physik. Währenddessen beschreibt der 2. Satz, in welche Richtung Energie umgewandelt werden kann. So kann z.B. mechanische, elektrische oder chemische in Wärmeenergie umgewandelt werden. Während die Umwandlung von thermischer E. nur partiell und unter hohem technischen Aufwand möglich ist.
Schauberger erkannte, dass Gewässerströmungen große Wasserenergie freisetzen können (Bild von Andrew Wilson auf Pixabay)
Demgemäß könnte freie Energie nur dann in der beschriebenen Form existieren, wenn ein System nicht in sich geschlossen ist. Denn damit wäre sie nicht etwa konstant, sondern frei und in unerschöpflichem Maße verfügbar.
Die Repulsine: Freie Energie aus Implosion
Unter dem Namen Repulsine baute Schauberger eine Maschine zur Erzeugung von Freier Energie aus Implosion. Soweit bekannt, sollen sich im Inneren der Repulsine sowohl Abkühlung sowie starker Unterdruck als auch hohe Fließgeschwindigkeiten ergeben. Indem Sogwirkungen entstehen, soll nutzbare Energie entstehen. Wenn Abkühlprozesse aufträten, könnte zudem thermische Energie in mechanische Antriebskräfte umgewandelt werden. Dies soll freies Schweben ermöglicht haben.
Begehrt und beschlagnahmt: Die Biografie der Repulsine
Um 1940 wird die erste Repulsine in Wien gebaut. Durch eine Intrige wird Schauberger ein Jahr später in das Psychiatrische Krankenhaus Mauer-Öhling eingewiesen. Und anschließend von der SS überwacht. Ferner beschäftigt er sich mit Flugzeug-Turbinen-Antrieben. Bis er 1944 er die Möglichkeit erhält, seine Experimente im Konzentrationslager Mauthausen weiterzuführen (Web-Archiv Mauthausen, Dürr und Lechner, 29.11.2014) Zudem soll aus die Repulsine zu Flugzeug- bzw. U-Boot-Antrieben weiterentwickelt werden (pks.org.at, abgerufen am 16.04.2020). Als zum Kriegsende amerikanische Truppen eintreffen, wird er erneut bewacht uns seine Geräte unter Verschluss gestellt (Olof Alexandersson, 15.04.2013).
Als ihm ein US-amerikanisches Firmenkonsortium 1958 finanzielle Mittel zur Erforschung der Implosionsenergie anbietet, reist er mit seinem Sohn Walter Schaubergernach Texas. Nachdem Schauberger gezwungen wird, seine bisherigen Erfindungen und Ergebnisse den Amerikanern vertraglich zuzusichern, reist er ab. Weder seine Modelle noch Arbeitsunterlagen kann er mitnehmen. 5 Tage vor seinem Tod im Jahr 1958 kehrte er aus den USA zurück.
Man könnte meinen die Wasserenergie eines Bachlaufes zu sehen… (Bild von Thilo Becker auf Pixabay)
Schauberger zufolge kann die Repulsine sowohl zur stationären Energieerzeugung als auch Fluggerät genutzt werden. Doch ein erfolgreicher Nachbau gelang bis heute nicht (implosion-ev.de, aufgerufen am 16.04.2020). Obwohl seine Erfindungen zu Lebzeiten offenbar eine Reihe von Arbeitsvorgängen erleichtert haben, wurden sie in der Neuzeit nicht mehr aufgegriffen oder weiterentwickelt. Was er für die Landwirtschaft geleistet hat, wird Thema eines neuen Online-Beitrages sein. Nachdem mich sein Naturverständnis sowie sein technischer Verstand sehr beeindruckt, erlaube ich mir damit keine Bewertung seines Lebenswerks.
wikipedia.org: Portrait zum Großen Kudu (Antilopenart der Gattung: Strepsiceros)
scribd.com: Schauberger Viktor – Freie Energie, Levitation Und Kostenlose Maschinenkraft, Waltraud Wagner.
spektrum.de: Implosion, Lexikon der Physik, aufgerufen am 13.04.2020.
pks.or.at: Biografie zu Viktor Schauberger, PKS – Pythagoras Kepler System, Gesellschaft zur Förderung naturgemäßer Technik, nach Viktor und Walter Schauberger. Aufgerufen am 14.04.2020.
physikerboard.de: Beitrag aus dem Forum ‘physikerboard.de’, Thema: Antigravitation und Freie-Energie. Auszüge aus dem Buch „Auf ein Wort – Eine Reise zum Gipfel der Philosophie“ nachzulesen: zurwahrheit.de. Seite 25-26, Beitrag erstellt am 02.07.2011.
implosion-ev.de: Beitrag zur Sogturbine von Viktor Schauberger. Verein für Implosionsforschung und Anwendung e.V., aufgerufen am 15.04.2020.
Handgemacht: Bei Frischekosmetik findet sich oft Seifen wie diese (Photo by Kristina Balić on Unsplash.com).
Erst kam die Naturkosmetik, jetzt gibt es eine neue Bewegung. Die Frische-Kosmetik. So wie ich können sich viele Menschen zunächst nicht viel darunter vorstellen. Heute stellen wir 8 Fragen zum Thema Frische-Kosmetik und erhalten in 8 klaren Antworten den totalen Durchblick. Wer übrigens des Öfteren an Hautausschlag leidet, kann sich hier in meinem Beitrag Tipps holen.
1. Haltbarkeit – Die Produkte halten nur wenige Monate?
Die Botschaft ist klar: “Hände waschen”. Aber womit? Frische-Kosmetik, Natur- oder konventioneller Kosmetik? (Bild von Enson Renton auf Pixabay.com).
Tatsächlich ist Frische-Kosmetik etwa 7 bis 9 Monate haltbar. Im Handel erhältliche Kosmetik muss die gesetzlich vorgeschriebene Haltbarkeit von mindestens 30 Monaten vorweisen können, was umgerechnet 2,5 Jahren entspricht. Aufgrund dessen darf Frische-Kosmetik nicht im Einzelhandel vertrieben werden und kann nur direkt über den Hersteller bezogen werden (mehr dazu weiter unten). Auch Hersteller handelsüblicher Naturkosmetik setzen Konservierungsstoffe ein um diese Haltbarkeit garantieren zu können.
Das Prinzip von Frische-Kosmetik: Ohne synthetische Konservierungsstoffe können Pflanzenessenzen und -extrakte besser wirken (Bild von Marina Pershina auf Pixabay.com).
Übrigens: Wem 7 bis 9 Montage Haltbarkeit zu kurz erscheinen, der sollte sich einmal fragen, wie oft er alltägliche Produkte zur Körperpflege wie etwa Deo, Seife, Duschgel, Shampoo und Creme verwendet.
2. Warum ist Frische-Kosmetik “frisch”?
Für Hersteller von “Frische”-Kosmetik bedeutet “frisch” den Verzicht auf synthetische Konservierungsmittel. Das bietet die Möglichkeit, Wirkstoffe einzusetzen, die durch Konservierungsstoffe ihre Wirkung verlieren würden. Aufgrund der verminderten Haltbarkeit wird bedarfsorientiert produziert (ca. 2 – 3 Mal pro Monat). Dadurch vergehen oft nur wenige Tage bis frisch hergestellte Produkte an den Kunden versendet werden. Während konservierte Kosmetikprodukte aus dem Einzelhandel für eine lange Lagerhaltung konzipiert. Und in der Regel einmal jährlich hergestellt werden. Da “Frische” sich zudem auf die Inhaltsstoffe bezieht, verzichten die Hersteller hierbei auch auf mineralölbasierte Inhaltsstoffe, Stabilisatoren (Überblick hier), PEG-Emulgatoren, Formaldehyd, Silikone und Nanopartikel.
2. Warum ist Frische-Kosmetik “frisch”?
Für Hersteller von “Frische”-Kosmetik bedeutet “frisch” den Verzicht auf synthetische Konservierungsmittel. Das bietet die Möglichkeit, Wirkstoffe einzusetzen, die durch Konservierungsstoffe ihre Wirkung verlieren würden. Aufgrund der verminderten Haltbarkeit wird bedarfsorientiert produziert (ca. 2 – 3 Mal pro Monat). Dadurch vergehen oft nur wenige Tage bis frisch hergestellte Produkte an den Kunden versendet werden. Während konservierte Kosmetikprodukte aus dem Einzelhandel für eine lange Lagerhaltung konzipiert. Und in der Regel einmal jährlich hergestellt werden. Da “Frische” sich zudem auf die Inhaltsstoffe bezieht, verzichten die Hersteller hierbei auch auf mineralölbasierte Inhaltsstoffe, Stabilisatoren (Überblick hier), PEG-Emulgatoren, Formaldehyd, Silikone und Nanopartikel.
Olivenöl gehört zu den häufig verwendeten Ölen bei Seifen und findet sich Frische-Kosmetik wieder (Bild von Monfocus auf Pixabay.com).
3. Der Unterschied zwischen Frische- und Naturkosmetik?
Wie bei Frische-Kosmetik werden auch bei zertifizierter Naturkosmetik keine mineralölbasierten Inhaltsstoffe, pH-Stabilisatoren, Formaldehyd oder Silikone eingesetzt. Außerdem sind genetisch veränderten Organismen verboten. Genaueres im nachfolgenden Exkurs.
Exkurs: Was ist Naturkosmetik?
Produkte, die nach Standards entsprechender Verbände (BDIH,COSMOS, NaTrue usw.) hergestellt und zertifiziert wurden. Dies bedeutet Gentechnik-freie Rohstoffe und Einschränkung bei synthetischen Inhaltsstoffen. Letztere sind sog. Petrochemikalien, die zu 100% aus Erdölderivaten bestehen. Während biobasierte Inhaltsstoffe zu 100 % aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden (z.B. Pflanzenextrakte) und Radiokohlenstoff enthalten. Diese tragen die bekannte Kohlenstoff-14-Signatur (betalabservices, 04/2020). Durch Analysen von Inhaltsstoffen wird der Anteil an dieser Signatur verifiziert.
Was ist NICHT erlaubt?
Konservierungsstoffe wie EDTA-Komplexbildner, Glutaraldehyd, Formaldehyd, Formaldehydabspalter und halogenorganische Verbindungen (antimikrobielle Konservierungsstoffe). Weiterhin sind synthetische Fette, Öle, Wachs oder Silikone und mineralölbasierte Inhaltsstoffe nicht zugelassen. Auch verboten sind aromatische Amine (Farbstoffe), Ethanolamine und -derivate (pH-Wert-Stabilisator).
Da Naturkosmetik umweltschonend hergestellt werden muss, werden die Rohstoffe oft biologisch angebaut. Bei veganer Naturkosmetik wird zudem auf Zutaten tierischen Ursprungs verzichtet (hier gibt es eine Auflistung tierischer Stoffe in Kosmetik). Trotz Richtlinien ist der Verzicht auf Tierversuche jedoch nicht gänzlich verpflichtend (utopia.de, 14.04.2018).
Was ist erlaubt?
Organische Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, pflanzliche Fette, organische Wachse und Gummi. Ferner sind Ton, Pflanzenextrakte, natürliche Antioxidantien, natürliche Farbstoffe (z.B. Chlorophyll, Karamell, Traubenmostpulver oder Rübensaft) zugelassen.
Handgemacht: Bei Frischekosmetik findet sich oft Seifen wie diese (Photo by Kristina Balić on Unsplash.com).
4. Was ist in Frische-Kosmetik noch enthalten?
Anstelle der erwähnten synthetischen Inhaltsstoffe werden für Frische-Kosmetik Vitamine, essentielle Fettsäuren, Aminosäuren sowie kaltgepresste Öle, pflanzliche Essenzen oder hochkonzentrierte antioxidative Wirkstoffe verwendet.
5. Vorteile von Frische-Kosmetik für die Natur?
Die Ökosysteme werden weniger bis gar nicht mit Fremd- und Schadstoffen belastet. Auch die Tierarten sind weniger betroffen.
6. Vorteile von Frische-Kosmetik für den Menschen?
Die gleichen wie für die natürlichen Ökosysteme. Geringere Belastung des Organismus mit Fremdstoffen nicht natürlichen Ursprungs sowie rein synthetischer Art. Synthetische Zusatzstoffe in Kosmetik können ein stark allergenes Potenzial haben.
Sieht aus wie handgeschöpfte Seife – und könnte Frische-Kosmetik sein (Bild von Didier GARZANDAT auf Pixabay.com).
7. Ist Frische-Kosmetik per se nachhaltig(er)?
Nicht generell. Nachhaltigkeit fängt bei der Rohstofferzeugung an und geht bei der Verpackung weiter. Nachhaltige Hersteller von Frische-Kosmetik legen wert auf umweltschonende Verpackung. Beispielsweise wird recyceltes Plastik oder Biokunststoffe aus Pflanzenfasern verwendet, anstelle von erdölbasiertem Kunststoff. Statt Aluminium kann zudem in Weißblech oder andere Metalle verpackt werden.
Exkurs: Aluminium & Nachhaltigkeit
Immer wieder hört man, dass Aluminium nicht nachhaltig sein soll. Warum genau, sei hier erklärt:
Aluminium wird vor allem dort gefördert, wo Ur- und Regenwälder oftmals dafür abgeholzt werden. Denn Aluminium ist nicht frei in Erdschichten enthalten, sondern lediglich im Erz Bauxit. Und dieses muss im Tagebau gefördert werden.
Giftige Abfallprodukte: Da Bauxit nur zu ca. 60 % aus Aluminium besteht und Aluminium in dieser Form nicht weiterverwendet werden kann, muss das Erz mit Natronlauge erhitzt werden, um an das Aluminiumoxid zu kommen. Dabei entsteht Rotschlamm, der Blei, Schwermetalle und giftige Chemikalien enthält. Als Abfallprodukt wird er entweder deponiert oder in Gewässer geleitet, je nachdem was die Gesetzgebung im jeweiligen Land vorsieht. Die Herstellung einer Tonne Aluminium bringt 4 Tonnen Rotschlamm hervor. Sobald er in Gewässer geleitet wird, schädigen und zerstören die Inhaltsstoffe des Rotschlamms Ökosysteme und vernichten die Lebensgrundlage Einheimischer. Gleiches kann beim Dammbruch einer Rotschlamm-Deponie passieren.
Die Aluminiumgewinnung ist insgesamt sehr energieaufwendig. Denn das Aluminiumoxid muss als nächstes zu Aluminiumhydroxid eingeschmolzen werden. Letzteres wird anschließend einem Elekrolyseverfahren unterzogen, wobei es zu Aluminium umgewandelt wird. Die Aluminiumherstellung benötigt ca. das 10-fache der Energie der Produktion von Weißblech. Für diesen Energiebedarf werden vor Ort oft Wasser- oder Kohlekraftwerke gebaut. Diese verbrauchen Flächen, für die Regenwald abgeholzt wird.
Aluminium ist vollständig recycelbar und das Recyceln benötigt nur 5 % für die Neuproduktion erforderlichen Energie. Wichtig dafür ist allerdings, Aluminium in die entsprechenden Container oder den Gelben Sack zu entsorgen.
UND: Aluminium ist ein Nervengift. Aluminium kann das Nervensystem schädigen und den Knochenstoffwechsel beeinträchtigen. Nicht umsonst verzichten Hersteller auf Aluminiumsalze in Deos und beschichten Aluminium bei Verpackungen.
Frische-Kosmetik, Naturkosmetik oder doch konventionell? – In jedem Fall luxuriös (Foto von Gerritt Tisdale von Pexels.com).
8. Noch besser als Frische-Kosmetik?
DIY. Stichwort: Selbermachen. Schon mit wenigen Zutaten lassen sich Seifen für Haut und Haare, Zahncreme, Deo und vieles mehr selbst herstellen. Anregungen und Anleitungen gibt es hier.
Wichtiger als die Produkte ist dann doch das Badezimmer oder? Und dieses sieht so frisch aus, wie man sich Frische-Kosmetik vorstellt (Photo by Cecilia Medina on Unsplash).
Was verwendet die Autorin?
Fast ein Jahr lang habe ich Frische-Kosmetik der Marke RINGANA verwendet und handelsübliche Naturkosmetik anderer Marken getestet. Die Produkte von RINGANA haben mich absolut überzeugt. Sowie auch viele der anderen Marken. Jedoch bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich generell nicht viel Kosmetik brauche und eher minimalistisch bin. Außer Deo, Seife und ein Produkt zum Haarewaschen benötige ich nichts. Wer möchte, kann hier über meine gewerbliche Selbstständigkeit mit RINGANA lesen.
Was hat mein Urlaub in der kroatischen Küstenstadt Rovinj(Istrien) mit dem Klimawandel am Mittelmeer zu tun? Als ich dort für zwei Wochen Urlaubsgast war, beeindruckten mich die sehr gute Wasserqualität und die Kiefernwälder an der Küste sehr. So wie ich wieder zuhause war, kam das Thema Klimawandel wieder auf. Während die Auswirkungen in Deutschland schon deutlich wahrnehmbar sind, war mir der direkte Einfluss auf die Ökosysteme des Mittelmeeres noch unklar. Also habe ich recherchiert. Untermalt mit eigenen Fotos und zweier Gastfotos könnt ihr nun die Ergebnisse dieser Recherche nachlesen.
Wie ein Warnlicht am Horizont: Der Sonnenuntergang in der istrischen Hauptstadt Rovinj in Kroatien mahnt zur Kursänderung des Menschen.
Der Klimawandel am Mittelmeer beeinflusst die küstennahen Ökosysteme Kroatiens bereits sehr stark.
Noch eine Anmerkung: Ich erhebe mit meinen Rechercheergebnissen keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wer neuere Daten findet, kann diese gerne in den Kommentar setzen oder direkt an mich schicken, um sie nachträglich einzubauen.
Abendstimmung in der istrischen Hauptstadt Rovinj. Auch die Stadt an der östlichen Adria ist vom Klimawandel am Mittelmeer betroffen.
Ein Blick auf das Weltklima
Auf den ersten Blick haben das Klima und die Biodiversität vielleicht nicht viel miteinander zu tun. Um allerdings zu verstehen warum das Klima sich verändert, ist zu beleuchten, welchen Einfluss der Mensch auf die Ökosysteme dieser Welt nimmt. Werden Lebensräume geschädigt oder sogar zerstört, verringert es nicht nur deren Stabilität, sondern auch die des lokalen wie auch des Weltklimas. Denn wenn natürliche Lebensräume aufhören zu existieren und Wälder als CO2-Speicher und -senken wegfallen, wird das freigewordenen sowie das ungebundene Kohlenstoffdioxid in der höheren Atmosphäre (re)aktiv. Weiterhin haben sowohl der Klimawandel wie auch der Rückgang der Biodiversität und Lebensräume eine gemeinsame Ursache: Den Menschen. Aber was steht bei dieser Debatte wirklich auf dem Spiel?
Die mediterrane Klimazone
Das Mittelmeerbecken ist eine von 6 Regionen der Erde, in denen mediterranes Klima vorherrscht. Soweit sind das Kalifornien (USA), der Nordwesten von Baja (Mexiko), Zentral-Chile sowie die Kapregion von Südafrika als auch der Süden und Südwesten Australiens (Dallman, 1998). Nur 2 % der Fläche weltweit gehören dieser Klimazone an, aber 20 % der vaskulären Pflanzenarten sind hier beherbergt (Cowling, 1996; Medail und Quezel, 1997).
Einem Ballspiel nicht unähnlich: Die Menschheit spielt schon lange um die Zukunft,
denn das Klima ist bereits zum Spielball geworden.
Ökosysteme im Klimawandel am Mittelmeer
Klausmeyer und Shaw (2009) zufolge, werden 60 % der mediterranen Klimaregion vom Mittelmeerbecken abgedeckt. Und laut Sala et al. (2000), könnte gerade diese Region bis zum Jahr 2100 den größten Biodiversitätsverlust vorweisen. Der Klimawandel, durch den Anstieg der atmosphärischen Konzentrationen an Treibhausgasen, verändert die mediterranen Lebensräume in ihrer Ausdehnung und Verteilung (Klausmeyer und Shaw, 2009). Und dies in einem Ausmaß, das viele Arten sowohl in der Anzahl der Individuen (Populationsgröße) als auch existenziell (durch Aussterben) gefährdet. Den Simulationen von Klausmeyer und Shaw (2009) zufolge, mache es überdies keinen Unterschied (mehr) ob und wie stark die Treibhausgasemissionen zunehmen, ob sie sich einpendeln oder nicht. Denn die mediterrane Klimazone vergrößere sich trotzdem.
Weltweite Verluste durch den Klimawandel
Den Daten der FAO zufolge, sind bis zu 60 % der Ökosysteme weltweit in geschädigtem Zustand oder befinden sich in nicht nachhaltiger Verwendungsabsicht sowie unter unsachgemäßer Bewirtschaftung. Dabei wurden 75% der gesamten Fischbestände bereits überfischt oder signifikant dezimiert. Seit 1990 gingen 75% der genetischen Vielfalt unter den landwirtschaftlichen Kulturarten verloren. Und darüber hinaus werden 13 Millionen Hektar an tropischem Regenwald jährlich vernichtet. Die Schädigung und Zerstörung der biologischen Artenvielfalt führt zur Schwächung der Ökosysteme als auch ihrer Qualität. Und der Bestand an Flächen schwindet.
Eine Passionsblume (Passiflora edulis) am Rande eines Parkplatzes in Rovinj, Kroatien.
Wie der Klimawandel am Mittelmeer wohl diese Passionsblume beeinflusst? Eher scheint eine direkte Verdrängung durch den Menschen plausibel.
Eine wilde Kirschpflaumenart (Prunus cerasifera) am Rande einer Straße in Rovinj, Kroatien.
Wie wird sich der fortschreitende Klimawandel am Mittelmeer auf die Entwicklung der heimischen Wildobstarten auswirken?
Mirabellen oder gelbe Kirschpflaumen? Die Ähnlichkeit im Geschmack war jedenfalls da.
Die EU und der Klimawandel am Mittelmeer
2010 setzte die EU eine Biodiversitätsstrategie in Kraft, mit dem Ziel bis 2020 mindestens 15 % der geschädigten Ökosysteme wiederherzustellen. Sowohl die Flächen natürlicher Lebensräume sollten vergrößert als auch die Lebensbedingungen verbessert werden. Sowohl aktiv begünstigende Maßnahmen als auch eine verringerte Aktivität und Eingriff des Menschen sowie weniger Umweltverschmutzung sollten eine natürliche Regeneration der Ökosysteme bewirken. Die Ergebnisse wurden mit der Ausgangslage von 2010 verglichen. Aber was ist daraus geworden?
Eine neue Biodiversitätsstrategie
Eine neue Biodiversitätsstrategie mit einer Laufzeit von 2021 bis 2030 soll bereits im Oktober 2020 auf der UN-Biodiversitätskonferenz im chinesischen Kunming übernommen werden (ec.europa.eu, Stand: 22.01.2020). Eines der übergeordneten Ziele sieht beispielsweise vor, bis zum Ende der Laufzeit 30% der Fläche auf EU-Ebene “ausschließlich im Interesse der Biodiversität zu bewirtschaften” (blogs.nabu.de, Stand: 02.12.2019). Hierzu eine Zwischenfrage: Wer kennt und vertritt die Interessen der Biodiversität? In Sachen Renaturierung der Ökosysteme sollen durch die neue (?) Gesetzgebung15% der EU-Landfläche (=67 Mio. ha, Wald, Grünland, Moore, Feuchtgebiete) wiederhergestellt werden. Weiterhin sollen mind. 15% der ausschließlichen Wirtschaftszonen (AWZ) der Mitgliedstaaten als nutzungsfreie Zonen im Meer renaturiert werden sowie 15% der totalen Flusslänge der Mitgliedstaaten.
Info-Box Kroatien: CO2-Emissionen
Die Emissionen des Landes an Kohlenstoffdioxid aus dem Energieverbrauch beliefen sich 2017 auf 17,96 Mt (Megatonnen). Damit belegt(e) Kroatien im Vergleich zu den anderen Weltnationen den 89. Rang im Bereich der CO2-Emissionen (CIA, 2019).
Hohe CO2-Emissonen und die Verbrennung fossiler Energiequellen befeuern die Erderwärmung. Photo by Pixabay from Pexels.com.
Klimawandel am Mittelmeer: Temperatur & Niederschlag
Das zukünftige Klima an der östlichen Adria wird durch Erwärmung geprägt sein. Bis zu 5 °C höhere Temperaturen bis zum Ende des 21. Jahrhunderts bei langfristig sinkenden Niederschlägen. Während die Entwicklung der Niederschläge für die erste Hälfte des 21. Jhd. noch unklar ist, werden sich die Niederschläge in der zweiten Hälfte verringern. Quelle? Davon sind vor allem die küstennahen Regionen Kroatiens betroffen. Und damit die Regionen Istrien, Kvarner sowie Nord-, Süd- und Mitteldalmatien. Aber was genau zeichnet Kroatiens Ökosysteme aus?
Kroatiens Ökosysteme
Im Rahmen des EU-geförderten Projektes CORINE Land Cover (CLC) werden Landbedeckung und Landnutzung als wichtige Indikatoren für anthropogene Belastungen der natürlichen Lebensräume herangezogen. Dabei wurde europaweit wurde Ökosysteme kartiert. Für die marinen Ökosysteme Kroatiens wurde eine Fläche von ca. 3,15 Mio. ha vermessen, während sich die terrestrischen Ökosysteme des Landes über 5,66 Mio. ha erstrecken. In Tab. 1 sind Lebensräume Kroatiens nach Typ aufgeschlüsselt.
Tab. 1: Kartierte Primärlebensräume nach Typen (verändert aus ‘Mapping and Assessment of Ecosystems and their services in Croatia’. Croatian Environment Agency. Januar, 2015)
Kartierte Typen der Primärlebensräume
Kartierte Fläche (ha)
Anteil an der Landesfläche (%)
Meereshabitate
616
0,011
Küstenhabitate
51
0,001
Oberflächengewässer im Binnenland
74 148
1,31
Regelmäßig landwirtschaftlich genutzte Habitate
1 945866
34,39
Waldgebiete und Wälder
2 411298
42,62
Anmerkung: In der Kroatischen Karte der Ökosysteme, EUNIS A2.5 sind die Salzwiesen und Röhrichte zu den terrestrischen Ökosystemen.
Unter den mediterranen und mitteleuropäischen, kontinentalen Klimaregionen besitzt Kroatien besitzt eine hohe biologische Artenvielfalt. So wie die Biodiversität des Landes ist auch seine Geologie global bedeutsam. Denn der sog. Karst bietet als vorherrschende Geländeform wertvolle Lebensräume. Diese besonderen ober- und unterirdischen Geländeformen sind durch ihre Zusammensetzung aus Karbonaten, Kalkstein und anderen löslichen Gesteinen gekennzeichnet. Ihre Entstehung geschah über jahrtausendelange Prozesse der Versickerung von Niederschlägen in Felsen oder tiefere Bodenschichten. Dadurch wurden die typischen Verbindungen und Wege im Gestein geschaffen.
Die Biodiversität der kroatischen Karst-Ökosysteme
Die international anerkannten kroatischen Karst-Ökosysteme beherbergen ca. 3500 Pflanzenarten (283 endemisch), 12 Amphibien- sowie 36 Reptilienarten, 200 ansässige Vogelarten, 79 Säugetier- und 64 Süßwasserfischarten (Worldbank.org, 2002). Eine Besonderheit der Karst-Süßwasser-Lebensräume sind Travertin-Tuffstein-bildenden Gemeinschaften von Mikroorganismen. Die dabei entstehenden Rauhwackebarrieren wurden teilweise auf über 40 000 Jahre alt geschätzt. Und haben außergewöhnliche Seen und Wasserfälle entstehen lassen, die innerhalb zweier Nationalparks geschützt sind, in Plitvice and Krka. Über 8,2 % der Fläche Kroatiens sind in irgendeiner Form unter Schutz gestellt. Der Nationalpark Plitvicer Seen ist zudem eine der UNESCO Natur- und Kulturerbestätten (Worldbank.org, 2002).
Ein sog. Feigenkaktus, eine Art der Gattung Opuntia, die für ihre feinen, hährchenartigen Stacheln und ihre wohlschmeckenden Früchte bekannt ist (Rovinj, Kroatien).
So schön wie sie stechen kann: Eine Opuntie (ugs. Feigenkaktus) mit gefüllten, gelben Blüten (Rovinj, Kroatien).
Klimawandel am Mittelmeer: Kroatien im Fokus
Oberflächenbinnengewässer & Waldflächen
Der Bau von Dämmen und die Erschließung von Wasser wurden als größte Gefahrenquelle für Kroatiens Biodiversität identifiziert, da hierbei die höchste Anzahl gefährdeter Arten betroffen sind (SINP, 2014). Wälder sind von extremer Dürre und Trockenheit sowie vermindertem Niederschlag betroffen. Zusammen mit dem Befall durch Baumschädlinge (i.e. Borkenkäfer, Frostspanner, Schwammspinner) hat sich der Anteil an trockenen Bäumen in den Beständen erhöht. Den Daten des kroatischen Landwirtschaftsministeriums zufolge, beliefen sich die durch Brände geschädigten Waldflächen auf 23 497 ha und der Anteil dieser Flächen an Karst (siehe nachfolgende Absätze) war 83 % (Umweltbundesamt Kroatien, Januar 2015).
Zu wenig Mensch um vom Klimawandel am Mittelmeer zu wissen, aber nicht zu klein um davon betroffen zu sein. Eine Eidechsenart auf einer Opuntien-Kaktee in Rovinj, Kroatien.
Marine Ökosysteme & Küstenhabitate
Laut Kroatiens Umweltbundesamt waren im Jahr 2015 die roten Korallen und kommerziellen Fischbestände (darunter bodenlebende wie auch Küsten- und Hochseefische sowie Schalentiere) in schlechtem Zustand. Einzelne marine Habitate sind lokal gefährdet durch intensives Verankern (Seetourismus), Marikultur (Aquakultur im Meer) und Fischerei. Zudem sieht die Lage bei Riffen bislang ähnlich aus. Kroatiens Küstenregion hat eine 6248 km lange Küstenlinie. Der Kroatischen Karte der Ökosysteme zufolge machen die Küstenhabitate ca. 61 ha, oder 0,011 % des kroatischen Festlandes aus. Gerade die Lebensräume der Küste gehören zu den am meisten gefährdeten Kroatiens. Denn sie sind vor allem Bauvorhaben sowie der Flächenversiegelung der Küstenlinie und dem Tourismus übermäßig ausgesetzt. Auch die Sand- und Kiesstrände, Sandebenen, Wattenmeere und Salzwiesen sind teilweise gefährdet.
Der Klimawandel am Mittelmeer beschäftigt mich seit meinem Urlaub in der kroatischen Küstenstadt Rovinj besonders.
Kroatiens Plan zum Klimawandel am Mittelmeer
Soweit sieht die Strategie Kroatiens gegenüber dem nationalen Klimawandel zwei Aktivitätsphasen vor. Zum einen den zeitlichen Horizont von 2019 bis 2023 und zum anderen von 2024 bis 2040. In Phase I sollen für die Lebensräume der Gewässer und des Meeres Modelle und Vorhersagesysteme entwickelt sowie Simulationen durchgeführt werden. Ziel sei es vor allem die Datenbasis zu vergrößern, mit Fokus auf die am meisten gefährdeten Küstengebiete. Außerdem sollen durch Monitoringsysteme Kontrollen sowie Evaluierungen durchgeführt werden.
In Phase 2 sollen sowohl die Ministerien als auch die Öffentlichkeit mit eingebunden werden. Mehr Informationen zu EU-geförderten Projekten gibt es auf der Homepage der Europäischen Plattform für Klimaanpassung ‘Climate-ADAPT’, einer Kooperation der Europäischen Kommission und der Europ. Umweltagentur (EEA).
Es kann einem vorkommen wie eine Fahrt ins Blaue: Stehen wir dem Klimawandel wirklich so orientierungslos gegenüber?
Quellen:
Klausmeyer KR, Shaw MR (2009) Climate Change, Habitat Loss, Protected Areas and the Climate Adaptation Potential of Species in Mediterranean Ecosystems Worldwide. PLoS ONE 4(7): e6392. doi:10.1371/journal.pone.0006392
Dallman PR (1998) Plant Life in the World’s Mediterranean Climates. Berkeley and Los Angeles, California: University of California Press. 257 p.
Medail F, Quezel P (1997) Hot-spots analysis for conservation of plant biodiversity in the Mediterranean basin. Ann Mo Bot Gard 84: 112–127.
Sala O.E, Chapin FS, Armesto JJ, Berlow E, Bloomfield J, et al. (2000) Biodiversity – Global biodiversity scenarios for the year 2100. Science 287: 1770–1774.
prilagodba-klimi.hr: Draft Action Plan for Implementing the Strategy on Adaptation to Climate Change in the Republic of Croatia for the Period from 2019 to 2023. EPTISA Adria d. o. o., Kalinski et al., 17.11.2017.
http://prilagodba-klimi.hr: Draft Climate Change Adaptation Strategy in the Republic of Croatia for the period to 2040 with a view to 2070. EPTISA Adria d. o. o., Kalinski et al., 15.11.2017.